Thursday, April 8, 2010

Lidl accused of poor practice

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Faire 80 Stunden Arbeit pro Woche

Die Verbraucherzentrale Hamburg zieht gegen Lidl vor Gericht. Der Discounter werbe mit fairen Arbeitsbedingungen, obwohl Textil-Zulieferbetriebe Sozialstandards nicht einhielten.

Von Roland Bunzenthal

Die Lidl-Welt (Bild: ddp)

Frankfurt a.M. Neue Vorwürfe gegen die Billigkette Lidl: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat nach eigenen Angaben den Discounter wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht abgemahnt. Lidl werbe damit, auf faire Arbeitsbedingungen bei Zulieferern von Textilien zu achten.

Nach Recherchen der Kampagne für saubere Kleidung (CCC) und des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) bei Zulieferbetrieben in Bangladesch werden die versprochenen Sozialstandards aber verletzt, etwa durch überlange Arbeitszeiten und Unterbindung der Organisationsfreiheit der Beschäftigten.

Da Lidl eine geforderte Unterlassungserklärung verweigert habe, haben die Verbraucherschützer und Menschenrechtsorganisationen nun Klage beim Landgericht Heilbronn eingereicht.

Die Verbraucherzentrale wirft dem Discounter vor, die Kunden zu täuschen. Die Werbung des Unternehmens sei irreführend und damit unlauter. Denn Lidl suggeriere, bestimmte Sozialstandards bei der Produktion sogenannter "Non-Food-Waren" einzuhalten. In Wahrheit aber würden diese Maßstäbe, wie die Untersuchung in Bangladesch belege, keineswegs beachtet.

So besuchten mehrere Kontrolleure drei Textilfirmen im Umkreis der Hauptstadt Dhaka. Sie hätten festgestellt, dass die Näher und Näherinnen weitaus länger arbeiten, als die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gestatten. Nach sechs Arbeitstagen müsse eigentlich ein freier Tag folgen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, werde diese Regel nicht eingehalten. Sieben Tage Arbeit pro Woche seien normal.

Außerdem betrage die Arbeitszeit bei den Lidl-Zulieferern pro Woche bis zu 80 Stunden, argumentieren die Kritiker – erlaubt seien maximal 48. Oft werde für diese Mehrarbeit kaum bis gar nichts gezahlt.

Die Gehälter entsprächen zwar meist den örtlichen Mindestlöhnen, also um die 30 Euro im Monat, dies reiche den Mitarbeitern zufolge aber oftmals nicht aus, um eine Familie zu ernähren. Auch würden Mitarbeiter immer wieder mit Lohnabzügen bestraft, wenn sie sich weigerten, Überstunden zu leisten.

In einer Pressemitteilung wirbt Lidl mit seinem sozialen Engagement. Dort heißt es wörtlich: "Bereits 2008 hat Lidl im Rahmen der Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ein Unterstützungsprojekt zur Sicherstellung von sozialen Mindeststandards bei 34 Produzenten in China und Bangladesch ins Leben gerufen. Mit der Auftaktveranstaltung im Juni 2009 gab Lidl den Startschuss für die sofortige Erweiterung des Projekts auf nunmehr 73 Produzenten in beiden Ländern. Wie bereits im Vorjahr, finanziert Lidl dieses Projekt in Höhe von 1,4 Millionen Euro selbst."

1 comment:

Anonymous said...

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website michaelcommane.blogspot.com Links tauschen

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